Lagerleben

Das Herbstlager der Jubla Derendingen ist unser Höhepunkt des Scharjahres. Mit rund 50 Teilnehmenden und 20 Leiterinnen und Leitern geht es jeweils in der ersten Woche der Herbstferien in ein Lagerhaus. In dieser Woche wird gespielt und gelacht, gewandert und die Kreativität ausgelebt. Wir geniessen spezielle, einzigartige Momente gemeinsam und erfreuen uns jeweils am tollen Zusammenhalt und den wunderbaren Geschichten, die wir während der Lagerwoche erleben dürfen.

Fotos zum letzten Lager findest du in der Galerie.

Bei Fragen meldest du dich bei der Lagerleitung Salome oder Nadja.

Lagerbericht Herbstlager 2021 Jubla Derendingen

 

Wie jedes Jahr reiste die Jubla Derendingen auch im Jahr 2021 wieder ins Herbstlager. Das Ziel war klar: Im Space Camp Apollo 21 wollten wir die Grundausbildung zum Astronauten absolvieren und dabei alle Fähigkeiten erlernen, welche im Weltall überlebensnotwendig sind. Wir alle waren uns bewusst, dass uns eine schweisstreibende, anstrengende und lehrreiche, aber auch spannende und lustige Woche bevorstand. Also versammelten sich am Samstag der ersten Herbstferienwoche 41 abflugbereite Astronauten- Lehrlinge und 19 Leitende in Derendingen, um sich auf den Weg nach Saas- Grund ins «Space Camp» zu begeben.

Nach der langen Car-Fahrt, dem Geniessen unseres Lunchs und dem Einrichten im Zuhause für die Woche, erkundeten wir das Haus, bevor wir uns schlussendlich im «Space Room» versammelten. Dort erwartete uns eine Nachricht der obersten Astronautin, in der sie uns mitteilte, dass der Weltuntergang kurz bevorstehe! Anscheinend sollten wir auf verschiedenen Planeten Elixiere sammeln, die dann zum «Erdixier» vermischt werden mussten, welches für die Rettung der Erde gebraucht wurde. Die Schwierigkeit daran: Wir mussten die Elixiere auf sechs verschiedenen Planeten finden und dafür durch das Weltall von Planet zu Planet reisen. Plötzlich schlug die Tür zum Space Room zu und wir kamen für eine Zeit lang nicht mehr raus. Als die Tür sich endlich wieder öffnen liess, wussten wir nicht, was uns erwarten würde.

Gemäss den Angaben im Space Room, waren wir auf den Planeten Merkur gereist. Ohne irgendeine Idee, wie wir dieses erste Elixier finden sollten, machten wir am Nachmittag Sport, um uns auf die bevorstehende Herausforderung vorzubereiten. Am Abend lernten wir dann viel Spannendes zum Planeten Merkur, welcher die Elemente Grund und Boden symbolisiert.

Doch weder am Nachmittag noch am Abend konnten wir das Elixier finden und wir gingen – schon etwas verzweifelt und verunsichert, ob wir der Herausforderung gewachsen waren – zu Bett.

 

Da wir das Elixier um unser Lagerhaus nicht finden konnten, entschieden wir, den Suchradius auszuweiten. Wir wanderten also los, über Stock und Stein, runter und rauf. Wir waren in mehrere Gruppen eingeteilt, wobei die etwas schnellere Gruppe auch einen grösseren Radius absuchte. Die gemütliche Gruppe war nach der Mittagspause endlich erfolgreich! Versteckt zwischen einigen Felsen fanden wir das erste Elixier und ein Leiter nahm es an sich.

Wieder zurück in unserem Space Camp schauten wir vor dem wohlverdienten Abendessen die Tagesschau. So erfuhren wir, dass die oberste Astronautin ihre Villa verkauft hatte und neu in einer 2.5-Zimmer-Wohnung lebte und nicht länger in einer Villa am Genfersee(schon etwas komisch, aber jedem das seine). Nach der Stärkung begaben wir uns in unseren Space Room und reisten auf den nächsten Planeten: Venus – der Planet der Liebe. Am Abend kamen die Teilnehmenden in den Genuss der lustigen Show „Herzblatt“, eine Verkupplungsshow, bei welcher sich die Leitenden als bestimmte Charaktere verkleideten und so die Liebe ihres Lebens suchten.

 

Am nächsten Morgen erwachten wir und das ganze Treppenhaus war mit Papier-Herzen geschmückt. Am Morgen konnte man aus verschiedenen



Workshops auswählen, welche sich alle um das Thema „Hilfe“ drehten. Eine Gruppe machte ein Tiramisu, eine studierte ein Theater ein und die letzte Gruppe bastelte. Die Theatergruppe fand glücklicherweise bei den Proben schon das zweite Elixier, welches eine Leiterin sogleich an sich nahm und beschützte. Wir hatten also einen super Morgen, der erst noch erfolgreich war und fast nichts störte diese Zufriedenheit. Der einzige Störenfried war der Leiter, welcher das erste Elixier bei sich trug. Er verhielt sich immer wieder eigenartig, aber wir dachten uns noch nicht viel dabei und reisten weiter auf Mars, den Planeten des Feuers und Kampfes. Dem Regen, Wind und Nebel zu Trotz spielten wir zu mitreissender Musik ein sportliches Spiel, wobei sogar die Sonne sich kurz zeigte. Auffällig benahmen sich auf dem Mars auch wieder die beiden Leitenden, welche die Elixiere bei sich trugen. Einer beauftragte doch tatsächlich einen Teilnehmenden, ohne Grund ein Loch zu buddeln!

Doch als wir diesen Leiter darauf ansprachen, konnte er sich nicht mehr daran erinnern und stritt die ganze Sache ab. Von einem weiteren ungewöhnlichen Ereignis erfuhren wir in der Tagesschau: Die oberste Astronautin baute im Space Camp auf der Erde eine zweite Rakete. Wir konnten uns nicht erklären, warum sie dies tat und beschlossen, dass wir versuchen werden sie zu erreichen. Wir tanzten uns durch den Abend und verbrachten eine ruhige Nacht.

 

Am Dienstagmorgen absolvierten wir die Feuer- und Kampfolympiade. Da wir uns immer noch auf dem Planeten Mars befanden, erhofften wir uns, dass wir durch die Teilnahme an dieser anstrengenden Olympiade das Elixier finden.

Unser Einsatz lohnte sich: Neben dem Hauseingang fanden wir das Elixier, welches sogleich wieder von einer Leiterin genommen und beschützt wurde. Auch diese Leiterin benahm sich mit den anderen beiden Elixier-Tragenden gemeinsam zwischenzeitlich wieder etwas speziell, doch da wir das Problem nicht kannten, liessen wir sie einfach machen und konzentrierten uns auf die bevorstehende Reise auf den nächsten Planeten. Doch irgendetwas stimmte mit unserer Rakete nicht. Aufgrund technischer Probleme konnte sie nicht gestartet werden und wir mussten sie zuerst reparieren, bevor wir weiterreisen konnten. Wir tüftelten an Bauplänen für eine neue Rakete und bauten diese schlussendlich auch mithilfe von Stühlen, Tischen, Blachen, Zeltstangen, Seilen und Wolldecken. Bevor wir aber erfuhren, ob die Rakete auch funktioniert, schauten wir noch die Tagesschau. Darin erklärte die Astronautin, dass sie die zweite Rakete bauen liess, weil wir mit unserer Rakete technische Schwierigkeiten haben. Schockiert stellten wir fest, dass die oberste Astronautin uns anlog! Sie hatte ja bereits am Montag mit dem Bau der Rakete begonnen, aber unsere Rakete ging erst tags darauf kaputt… Aber warum sollte uns die oberste Astronautin anlügen? Trotz dieser komischen Vorkommnisse entschieden wir uns, nach einem entspannten Wellnessabend weiterzureisen. Unsere Arbeit an der Rakete war tatsächlich erfolgreich und wir konnten endlich auf Jupiter – den Planeten der Luft – reisen.

 

Am Mittwoch starteten wir gleich mit der Suche nach dem Elixier. Obwohl wir uns bei einem sportlichen Spiel rund um das Lagerhaus verausgabten, konnten wir das Elixier am Morgen noch nicht finden. Also machten wir am Nachmittag weiter und sammelten an verschiedenen Posten Luft, mit welcher



wir dann die Buchstaben eines Lösungssatzes erraten mussten. Doch der Satz gab einfach keinen Sinn. Dank unserer tollen Zusammenarbeit fanden wir aber schnell heraus, dass die Buchstaben durcheinander waren und konnten den Satz korrigieren: „Ihr findet das Elixier am Zaun“. Wir suchten also alle Zäune ab und fanden schlussendlich auch dieses Elixier. Ein Leiter hing es sich um den Hals und wir wollten gleich auf den nächsten Planeten reisen. Nur wehrten sich unsere beiden Hauptpiloten, das Raumschiff auf den Planeten Saturn zu fliegen. Die beiden (sie trugen beide das Elixier um den Hals) wollten unbedingt wieder zurück auf die Erde. Doch für uns kam es nicht in Frage, so kurz vor dem Ziel aufzugeben! Zwei andere Leiter übernahmen das Steuer und flogen uns erfolgreich auf den Planeten Saturn. Kaum angekommen, erwartete uns unser Küchenteam und wünschte uns einen guten Morgen.

Was war denn nun los? Eigentlich sollte Abend sein, doch anscheinend hatten sich die Zeitzonen verschoben. Der Abend wurde zum Morgen und statt eines Abendessens genossen wir einen leckeren Brunch mit Rösti und Rührei. Allem Anschein nach befanden wir uns in einer verkehrten Welt. Den Abend verbrachten wir dann an einem gemütlichen Lagerfeuer, wo wir das Zusammensein genossen. Nach dem zu Bett gehen wahrte die Nachtruhe nicht lange. Die vier Leitenden, welche das Elixier um den Hals trugen und davon beeinflusst wurden, wollten immer noch unbedingt auf die Erde zurück. Da die anderen Leitenden zuvor nicht auf sie hören wollten, rissen sie diese aus dem Schlaf und fesselten sie. Sie weckten auch die Kinder und versuchten, diese zu erpressen, indem sie sagten, dass sie die Leitenden nur frei liessen, wenn wir auf die Erde zurückreisten. Doch die Kinder gingen nicht darauf ein. In einem spektakulären Kampf gelang es ihnen, das Quartett zu bezwingen, indem sie ihnen die Elixiere wegnahmen. Anschliessend konnten sie das Leitungsteam von den Fesseln befreien. Sobald die Teilnehmenden einem Leitenden das Elixier entnommen hatten, verhielten sich diese wieder ganz normal und entschuldigten sich auch bei uns, dass sie sich so benommen hatten. Nach der ganzen Aufregung hatten wir den Schlaf dringend nötig und gingen wieder ins Bett.

 

Am Donnerstagmorgen gab es Pizza zum „Abendessen“, da wir uns ja immer noch auf Saturn, dem verkehrten Planeten, befanden. Am Vormittag lernten wir, wie wir uns mit Hilfe des Systems NORDA mit dem Kompass orientieren, Distanzen schätzen und Karten lesen können. Dabei fanden wir Kartenstücke, welche uns mit dem zuvor erlernten Wissen dann zum fünften Elixier führten.

Dieses Mal schlossen wir die Elixiere in einen Tresor, damit ihn kein Leitender bei sich tragen muss. Wir flogen direkt weiter auf den Planeten Neptun, denn die Zeit drängte langsam. Auf Neptun angekommen absolvierten wir einen Postenlauf, bei dem wir die Zutaten für ein Gegenmittel erarbeiten mussten, denn das letzte Elixier war aufgrund einer giftigen Flüssigkeit noch unerreichbar für uns. Doch auch diese Aufgabe schlossen wir erfolgreich ab, konnten so das Gegengift zusammenmixen und das Elixier aus der entgifteten Flüssigkeit rausnehmen. Nun konnten wir endlich zurück auf die Erde reisen.

Bevor wir aber die höchste Astronautin treffen konnten, mussten wir einen Plan schmieden, wie wir sie hinters Licht führen konnten. Dank den Recherchen eines Leiters erfuhren wir am Donnerstagmorgen nämlich, dass das Erdixier nicht nur für die Rettung der Erde benutzt werden kann. Wenn ein



Mensch das Erdixier trinkt, wird der Alterungsprozess gestoppt und so könnte jemand theoretisch für immer leben. Die oberste Astronautin wollte die Erde gar nie retten, sondern schickte uns nur auf die Suche, damit wir es ihr dann geben, sie es trinken kann und sie so wieder unsterblich wird. Dies hat sie zuvor schon mehrere Male gemacht, wie ein Bild aus dem Archiv zeigte. Wir schmiedeten also den Plan, dass wir ihr das echte Elixier zur Überprüfung der Echtheit geben und sie danach mit Geschichten von unserer Reise ablenken. Während dieser Ablenkung tauschte eine Leiterin dann das echte Elixier durch ein Duplikat aus, damit die oberste Astronautin das falsche Elixier mit sich nahm und wir das richtige zur Rettung der Erde benutzen konnten. Und es funktionierte! Die oberste Astronautin reiste mit dem falschen Elixier ab und wir konnten die Erde retten. Nach dieser Aufregung hatten wir uns Schlaf verdient und wir gingen zu Bett, damit wir am nächsten Morgen wieder fit waren.

 

Am Freitagmorgen stand das legendäre jährliche Spielturnier der Jubla Derendingen auf dem Programm. Ein letztes Mal traten wir in verschiedenen Spielen gegeneinander an und feierten unseren Erfolg. Nach einem ruhigeren Nachmittag, an dem wir leider schon wieder unsere Koffer packen mussten, fand dann am Abend noch eine riesige Party statt. Wir feierten unseren letzten Lagerabend und tanzten munter und glücklich den ganzen Abend lang zur Musik, bevor wir uns am Samstag dann wieder auf die Heimreise machen mussten.

 

Ein solch tolles Lager wäre ohne die Unterstützung und den unermüdlichen Einsatz von ganz vielen Personen nicht möglich gewesen! An erster Stelle steht natürlich das Leitungsteam, welches mit viel Lebensfreude das Lager plante und durchführte. Aber auch das diesjährige Küchenteam, welches uns täglich lecker bekochte, und unser Lagermami, welches bei jedem Wehwehchen für uns da war, verdienen einen speziellen Dank. Ein riesiges Merci an die Kinder für diese fantastische und unvergessliche Lagerwoche und an die Eltern für das Vertrauen und die grosszügigen Spenden. Danke euch allen!

 

Für die Jubla Derendingen Nadja Schnyder